Höhenrettungseinheit der Berufsfeuerwehr
Rettungs- und Hilfeleistungseinsätze in Höhen und Tiefen gehören seit Jahrzehnten fest zum Aufgabenbereich der Feuerwehren. Aus einer alten Feuerwehraufgabe ist aufgrund der ständig wachsenden Anforderungen (Windräder, Hochhäuser etc.) ein völlig neuer Aufgabenbereich entstanden: Die Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen (SRHT), auch als Höhenrettung bekannt.
Dies ist ein Rettungsverfahren, welches unter Anwendung spezieller Geräte und Ausrüstungen ein sicheres Überwinden von Höhenunterschieden ermöglicht. Dabei können mit verschiedenen Methoden des Ab- und Aufseilens beliebige Punkte eines Objektes erreicht werden. Hierzu werden Materialien aus dem Bergsport, Industrieklettern und der Baumpflege verwendet. Auch kommt eine Winde aus dem Segelsport zum Einsatz.
1998 gründete die Berufsfeuerwehr Trier die Facheinheit „Höhenrettung“, welche aus 15 Einsatzkräften besteht. Das überörtliche Einsatzgebiet teilt sich die Höhenrettung Trier mit der Höhenrettung der Freiwilligen Feuerwehr Saarburg-Beurig und umfasst den Zuständigkeitsbereich der Integrierten Leitstelle Trier (circa 5000 Quadratkilometer). Die Trierer Facheinheit ist eine von insgesamt sechs Einheiten des Landes Rheinland-Pfalz.
Zum Einsatz kommen sie immer dann, wenn die Reichweite der Drehleiter nicht mehr ausreicht oder die Unglücksstelle schwer zugänglich ist. Neben hohen Gebäuden kommen Kräne, Felsen oder Bäume als Einsatzort in Frage. Zu den Einsatzmöglichkeiten zählen unter anderem:
- Retten von Personen aus der Höhe, z.B. Windrad, Kran
- Retten von Personen aus der Tiefe, z.B. Schacht, Grube
- Retten von Personen aus einem Seil, z.B. Sport- Industriekletterer, Baumpfleger
- Sicherung von Einsatzkräften, z.B. Nachlöscharbeiten eines Dachstuhlbrandes
- Technische Hilfeleistung – seilunterstütztes Arbeiten, z.B. lose Bauteile auf Dächern, Rettung adipöser Patienten
- Baumrettung, z.B. Drachen- und Gleitschirmflieger
Alle Höhenretter der Trierer Berufsfeuerwehr haben eine Ausbildung als Rettungssanitäter oder Notfallsanitäter absolviert und können somit auch eine medizinische Versorgung in exponierten Einsatzlagen gewährleisten.
Jeder aktive Höhenretter hat regelmäßig praktische Fortbildungen (Übungen) von mindestens 72 Stunden pro Jahr zu absolvieren. Hierbei wird der Umgang mit den Gerätschaften, Knoten und Rettungstechniken trainiert und vertieft. Als Übungsobjekte dienen teilweise spektakuläre Objekte und Bauwerke wie Windräder, Kräne, die Seilbahn in Saarburg oder die Konstantin-Basilika in Trier.