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18.10.2022

Vorbereitet auf den Ernstfall

Sie sorgen dafür, dass Trier für einen großen Stromausfall gut gewappnet ist: Florian Zonker (Abteilungsleiter Katastrophenschutz Berufsfeuerwehr), Dezernent Ralf Britten, Feuerwehrchef Andreas Kirchartz, Michael Schmitz (Leiter Presseamt) und Bernd Pulm (Leiter Organisationsamt, v. r.).
Sie sorgen dafür, dass Trier für einen großen Stromausfall gut gewappnet ist: Florian Zonker (Abteilungsleiter Katastrophenschutz Berufsfeuerwehr), Dezernent Ralf Britten, Feuerwehrchef Andreas Kirchartz, Michael Schmitz (Leiter Presseamt) und Bernd Pulm (Leiter Organisationsamt, v. r.).

Wie ist Trier im Falle eines großflächigen Stromausfalls aufgestellt? In Zeiten von Energiemangellage, drohenden Blackouts im Stromnetz und durchtrennten Kabeln, die das Bahnnetz in der halben Republik lahmlegen, eine mehr als berechtigte Frage. Die Berufsfeuerwehr arbeitet bereits seit längerem an einem „Alarm- und Einsatzplan Stromausfall“. Nun stellten die Verantwortlichen einen Zwischenbericht vor.

Das mögliche Szenario ist ernst: Ausfall der elektronischen Kommunikation, kein Internet, keine Heizung, keine Beleuchtung, Probleme im Einzelhandel und kein Sprit an der Tankstelle. Dies und noch viel mehr sind Folgen eines großflächigen Stromausfalls. Die weitreichenden Konsequenzen hat auch der Trierer Stadtrat erkannt und im Juli dieses Jahres die Verwaltung beauftragt, einen Notfallplan für eine möglicherweise drohende Energiemangellage zu erstellen. Dies deckte sich mit ohnehin in der Abteilung Katastrophenschutz der Berufsfeuerwehr laufenden Arbeiten am „Alarm- und Einsatzplan Stromausfall“.

Der für die Feuerwehr zuständige Dezernent Ralf Britten machte deutlich, dass die Gesellschaft wieder neu lernen müsse, sich auf Krisen und Katastrophenfälle vorzubereiten. Dies gelte für die Verwaltung, aber auch für die Bevölkerung.

Im Verwaltungsstab des Rathauses wurde bereits am Tag nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine – also schon im Februar – über Fragen wie die Notstromversorgung der Verwaltungsgebäude, die Bevorratung von Benzin und Diesel und die Aktualisierung der vorliegenden Notfallpläne gesprochen und seitdem schon einiges an Verbesserungen und Vorbereitungen umgesetzt. Durch Umschichtung hat die Berufsfeuerwehr – laut deren Chef Andreas Kirchartz – mehr personelle Kapazität in die Abteilung Katastrophenschutz gebracht. Seit Jahresbeginn gehören dieser zwei Mitarbeiter an. Einer davon ist Florian Zonker, der auch den Zwischenstand des Alarmplans vorstellte.

Grundsätzlich, so Zonker, würden in einem Alarm- und Einsatzplan Übersichten erstellt, Anfahrtswege beschrieben sowie die Führungs- und Kommunikationsstruktur definiert. Die Kommunikation mit der Bevölkerung im Ernstfall ist laut Zonker von eminent wichtiger Bedeutung. Doch wenn man nicht ins Internet kommt, keine Zeitungen gedruckt werden können und das Radio nicht läuft, müssen andere Wege gefunden werden, um die Bevölkerung zu informieren. So plant die Feuerwehr für den Ernstfall ein dichtes Netz an Anlaufstellen im Stadtgebiet vorzuhalten. Von dort aus sind Notrufe möglich und es sind Sanitäter vor Ort. Diese Anlaufstellen werden durch eine Notstromversorgung beleuchtet und sind damit auch im Dunkeln gut erkennbar. Die genauen Standorte werden derzeit noch abgestimmt. Darüber hinaus wird es Durchsagen geben und Feuerwehr und Ordnungsamt werden verstärkt präsent sein.

Neben der Kommunikation mit der Bevölkerung legt die Feuerwehr auch einen Schwerpunkt auf die Information von Trägern kritischer Infrastruktur wie etwa Altenheimen und Krankenhäusern. Sie werden laufend über den aktuellen Stand der Lage informiert. Für Mitarbeitende der Stadtverwaltung stehen mindestens 350 per Notstrom versorgte Arbeitsplätze zur Verfügung. Auch die Leitstellen von Feuerwehr und Ordnungsamt können weiterbetrieben werden. Für den Betrieb der Notstromaggregate werden große Mengen an Diesel und Benzin vorgehalten.

Bei allen Vorbereitungen durch die Feuerwehr wies deren Chef Kirchartz auch darauf hin, dass die Bürgerinnen und Bürger sich auch selbst helfen und Vorsorge für den Ernstfall treffen müssten. Hierzu gehöre, Lebensmittel, Wasser und Medikamente für zehn Tage zuhause vorrätig zu haben.

Björn Gutheil

 
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