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18.08.2020

Selten so viel Dankbarkeit erlebt

Trierer Feuerwehrmann Florian Zonker bei Hilfseinsatz nach schwerer Explosion in Beirut

Einsatzkräfte von @fire beraten sich in der Trümmerlandschaft in Beirut. Foto: @fire
Einsatzkräfte von @fire beraten sich in der Trümmerlandschaft in Beirut. Foto: @fire
Florian Zonker von der Trierer Berufsfeuerwehr war nach der schweren Explosionskatastrophe in der libanesischen Hauptstadt Beirut mit der privaten Hilfsorganisation @fire zu einem Hilfseinsatz vor Ort. In einer ersten Bilanz nach der Rückkehr in seinen Heimatort Waldrach verweist er vor allem darauf, dass er selten so viel Anerkennung und Dankbarkeit erlebt habe wie bei diesem Einsatz.

„Wenn wir durch die Straßen gingen, kamen immer wieder Menschen auf uns zu. Sie brachten uns Wasser, Kaffee, Saft oder Kleinigkeiten zu essen. Und das, obwohl viele von ihnen selbst alles verloren haben. Das rührt mich und zeigt mir, dass wir gebraucht werden", berichtet Zonker.

Florian ZonkerIn der Organisation @fire haben sich Feuerwehrwehrleute aus ganz Deutschland auf freiwilliger Basis organisiert, um bei Katastropheneinsätzen weltweit Hilfe zu leisten. Zonker (Foto links) leitete in Beirut ein 13-köpfiges Rettungsteam: „Wir bekamen einen Abschnitt direkt im Hafen zugewiesen. Wir rückten mit unseren Rettungshunden Apple und Sheeva aus, um Überlebende zu finden. Stundenlang schleppten wir uns mit unseren Helmen und Schutzanzügen durch den Hafen, räumten Türen und Steine zur Seite, leuchteten in die verschütteten Häuser. Doch wir konnten niemanden finden. Nicht einmal unsere Hunde konnten Überlebende erschnüffeln. Wir haben nur Leichen gefunden, die dann von den lokalen Einsatzkräften geborgen wurden."

Die Zerstörungen in Beirut seien gewaltig: Im direkten Umfeld, in einem Radius von rund 500 Metern, habe die Explosion die Häuser komplett zerlegt. Im Radius von weiteren zwei bis drei Kilometern gebe es große Schäden an Gebäuden. Zonker: „Es ist Wahnsinn, welche Kräfte da gewirkt haben müssen". Er ist schon seit zwölf Jahren bei @fire aktiv und war zum Beispiel 2010 bei dem schweren Erdbeben in Haiti vor Ort. „Man kann helfen und zugleich seinen Horizont erweitern", beschreibt er seine Motivation für den Einsatz bei @fire.

Florian Zonker ist Bauingenieur und arbeitet bei der Trierer Berufsfeuerwehr im gehobenen Dienst in der Abteilung vorbeugender Gefahrenschutz.@fire ist eine gemeinnützige Organisation, in der Wehrleute aus ganz Deutschland ehrenamtlich arbeiten. Sie ist für die Vorbereitung ihrer Einsätze auf Spenden angewiesen. Weitere Informationen im Internet: www.at-fire.de.

 
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