Gemeinsam mit der Stadtbibliothek Palais Walderdorff und Volkshochschule Trier haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Leseförderung in der Stadt Trier als Präventivmaßnahme weiter auszubauen. Ziel des im November 2012 gestarteten Projekts war es, ein Netzwerk zu knüpfen, das durch ehrenamtliches Engagement einen wichtigen Beitrag zur aktiven Sprachentwicklung von Kindern leistet.
Ehrenamtliche Lese-/Lernpaten können in Bildungseinrichtungen wie Kitas, Grund-, Förder und weiterführenden Schulen, der Stadtbibliothek Palais Walderdorff und anderen Leseorten regelmäßig Vorlesestunden anbieten. Darüber hinaus sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt: Bücherprojekte, Märchenstunden und viele andere Aktionen sollen Lust auf das Lesen machen. Das Projekt richtete sich an Kinder im Alter von 3 bis 11 Jahren so wie Jugendliche und jungen Erwachsene. Dieses Konzept fördert zudem den Dialog zischen den Generationen und flankiert aktuelle das "Trierer Bündnis für Alphabetisierung und Grundbildung" (siehe auch "Knotenpunkte").
In unserer Broschüre stellen wir Ihnen unsere Projektaktivitäten vor, informieren Sie über die verschiedenen Einsatzfelder des Ehrenamtes und geben eine Übersicht zu Netzwerkstruktur und Ansprechpartnerinnen.
Die Familie, heute in all ihrer Vielfalt, ist erster und elementarer Bezugsrahmen eines jeden Kindes von Geburt an. Sie ist auch die erste, grundlegende und in dieser Lebens- und Entwicklungsphase wichtigste Bildungsinstanz. Je besser die Rahmenbedingungen für ihre Bildung sind, die Informationen über Bildungsangebote bereitgestellt und die Beratung und Unterstützung die Familien dort, wo sie leben (Kommune) zur Verfügung steht, desto besser wird der Einstieg in die Bildungsbiographie gelingen.
„… Nun ändert sich insbesondere durch die Geburt des ersten Kindes mit einem Male das ganze Leben seiner Eltern, beruflich, finanziell, in der Partnerschaft und in den sozialen Beziehungen zum Umfeld. Dies birgt Chancen und Risiken, die schon in dieser Zeit die weitere Entwicklung des Kindes weitreichend beeinflussen können. Zu einem gelingenden Anfang in der Familie tragen die kommunalen Strukturen erheblich bei. Eine abgestimmte kommunale Unterstützung sollte deshalb schon bei der Geburt ansetzen.“ (aus: „Bildung beginnt mit der Geburt“ (Schäfer 2005).
Informations-, Beratungs- und Unterstützungsbedarf für Familien kann je nach Lebenslage sehr verschieden und vielfältig sein. Es kann für den Suchenden schwierig sein, sich orientiert an seinem Anliegen, einen Überblick zu verschaffen und zum passenden Beratungs- oder Bildungsangebot zu finden. Das kommunale Bildungsmanagement bündelt die Familien betreffenden Daten, Informationen und Unterstützungsangebote und stellt sie als Orientierung in Form von Angebotsübersichten nutzerfreundlich zur Verfügung.
Einen umfassenden Zugang dazu – vom „Beratungsführer zu Schwangerschaft und Geburt“ bis zum „Seniorenwegweiser“ fanden Sie auf der Internetseite des „Lokalen Bündnisses für Familie Trier“ (inzwischen nicht mehr existent).
Wie kann erreicht werden, dass die ganze Bandbreite der Bevölkerung eines Stadtteils die ortsansässigen Bildungsangebote wahrnimmt? Wie können bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen kulturelle Angebote unterbreitet werden? Welche Möglichkeiten gibt es, Eltern niedrigschwellige Beratungsangebote dort anzubieten, wo sie und ihre Kinder ohnehin oft sind? Welche Bildungsangebote sind für die künftigen Bewohner/innen eines neu errichteten Stadtteils interessant und wie kann das Angebot der umliegenden Stadtteile hier eingebunden werden?
Die Beantwortung solcher und ähnlicher Fragen zur Bildung in den Stadtteilen war und ist ein Anliegen des kommunalen Bildungsmanagements. Die sozialräumliche Betrachtungsweise wird als Grundlage für die Erhöhung der Bildungsbeteiligung gesehen. Hierbei spielt eine wichtige Rolle, wie die Ausgangsbedingungen in den jeweiligen Stadtteilen sind und welche lokalen Bildungsansätze dort verfolgt werden: In sozial belasteten Stadtteilen beispielsweise besteht ein Ansatz darin, den Zusammenhalt aller Bevölkerungsschichten zu stärken (zum Beispiel in Form von Viertelschulen mit Bildungsangeboten für den Stadtteil oder Elterncafés). Für andere Stadtteile wiederum kann die Vernetzung der Akteur/innen non-formaler und informeller Bildung (ortsansässiger Initiativen, Vereine etc.) im Vordergrund stehen. Das kommunale Bildungsmanagement kann hier als Prozessbegleitung fungieren, beispielsweise durch die Erstellung flankierender Konzepte oder die Bereitstellung datenbasierter Informationen für die lokalen Ansprechpartner/innen.
Besipiele für ein sozialraumorientiertes Bildungsmonitoring sind:
Das kommunale Bildungsmanagement in Trier hat sich zum Ziel gesetzt, eine lokale, gut vernetzte Bildungslandschaft zu schaffen und „allen Bürgerinnen und Bürgern zu einem bestmöglichen Zugang zu Bildung zu verhelfen“ (Zitat des Trierer Oberbürgermeister Klaus Jensen (a. D.) in der Broschüre zu Lernen vor Ort anlässlich des Beginns der zweiten Förderphase). Eine Zielgruppe, die dabei besonderer Aufmerksamkeit bedarf, sind bildungsbenachteiligte und von Bildungsarmut bedrohte Kinder und Jugendliche.
Das Programm „Kultur macht stark: Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) strebte ebenfalls an, die Zielgruppe bildungsbenachteiligter Kinder und Jugendlicher zu unterstützen: Von 2013 bis 2017 fördert das BMBF Projekte kultureller Bildung. Umgesetzt wurde das Förderprogramm von 35 bundesweiten Verbänden und Initiativen aller kultureller Sparten, die dafür in einem Wettbewerb ausgewählt wurden. Voraussetzung einer Förderung war, dass es sich um ein niedrigschwelliges Angebot kultureller Bildung handelt, das sich an Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 18 Jahren richtet und im Rahmen eines lokalen Bündnisses aus mindestens drei Mitgliedern durchgeführt wurde. Schulen konnten ebenfalls Kooperationspartner sein, sofern das Projekt im außerschulischen oder außerunterrichtlichen Bereich durchgeführt wurde.
Die Ziele des kommunalen Bildungsmanagements und des Bundesprogramms „Kultur macht stark: Bündnisse für Bildung“ lagen eng beieinander und auch die zugrunde liegenden Werte – Nachhaltigkeit, Vernetzung, Partizipation – waren dieselben. Es lag folglich nahe, die beiden Vorhaben miteinander zu verknüpfen, um die breite Vielfalt einer regionalen Bildungslandschaft weiter auszubauen und zu stärken:
Das kommunale Bildungsmanagement ...
Die Zukunftskonferenz zum Thema „Kindsein heute zwischen Qualität und Quantität – Was Familien brauchen?!“ fand bereits im April 2012, organisiert von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und der Stadt Trier statt. Eine dort entstandene Arbeitstehese: wir brauchen in Trier Orte und Möglichkeiten der Begegnung und des Austausches von Familien. Aus der Zukunftskonferenz entstand so die AG Elterncafés: Niedrigschwellige Elternarbeit in Trierer Kitas und Schulen. Die Mitglieder der AG repräsentierten die Landschaft der Familienbildung in Trier. Beteiligt waren neben dem Kommunalen Bildungsmanagement das Jugendamt der Stadt Trier, die Matthias-Grundschule, der Caritas-Verband, Fidibus – Zentrum für Familie | Begegnung | Kultur und die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Palais e.V. Ziel der Arbeitsgruppe war es, die Einrichtung und Verbreitung von Elterncafés als niedrigschwelliges Bildungsangebot an Grundschulen und Kitas zu fördern und zu unterstützen.
Elterncafés sind niedrigschwellige Angebote der Familienbildung. Je nach Bedarf und Zielgruppe ist das Elterncafé...
Elterncafés machen Eltern stark! Sie schaffen ein soziales Netz, stärken Erziehungskompetenzen und helfen bei der Alltagsbewältigung – das kommt der ganzen Familie zugute. Den meisten Zuspruch haben Elterncafés, wenn sie in die Alltags- und Lebenswelt von Familien eingebettet werden. Das bedeutet, dass Familienbildung da stattfindet, wo sich Eltern ohnehin aufhalten: in Kindertagesstätten, Horten und Grundschulen. Die AG Elterncafés - Niedrigschwellige Elternarbeit in Kitas und Grundschulen - hat einen Handlungsleitfaden entwickelt, der die Rahmenbedingungen für die Einführung und Umsetzung von Elterncafés aufzeigt.