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05.07.2022

Generalplaner für die Feuerwache gefunden

Visualisierung: Teilansicht der neuen Feuerwache im Siegerentwurf des Architektenüros Wulf.
So soll die neue Feuerwache auf dem Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums einmal aussehen. Bei Alarm rücken die Fahrzeuge auf die Südallee/Kaiserstraße aus. Abbildung: wulf architekten GmbH

Beim vermutlich größten Bauprojekt der Stadt Trier in den nächsten Jahren ist ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht: Es steht nun fest, welches Büro als Generalplaner den Bau der neuen Hauptfeuerwache und der Rettungswache für Trier sowie der Integrierten Leitstelle für die gesamte Region Trier umsetzen wird. Damit gibt es auch einen ersten Planungsentwurf für das Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums.

Der neue Standort

Die derzeitige Hauptfeuerwache am St. Barbara-Ufer ist zu klein, dringend sanierungsbedürftig und der Standort zur Erreichbarkeit auch der Höhenstadtteile nicht ideal. Daher hat die Stadt Trier das ehemalige Polizeipräsidium vom Land erworben, um dort die neue Trierer Feuerwache zu errichten. Es geht dabei auch um Platz für den Rettungsdienst und um die Integrierte Leitstelle, die federführend vom Landkreis Trier-Saarburg geführt wird.

Derzeit laufen auf dem Gelände bereits die Rückbauarbeiten. Parallel wird an der Planung für den Neubau gearbeitet. Diese Planung ist eine besondere Herausforderung, weil einerseits das Raumprogramm und die Anforderungen der Feuerwehr und des Rettungsdienstes ideal erfüllt sein müssen. Andererseits befindet sich das Gelände gegenüber dem Weltkulturerbe Kaiserthermen und neben dem denkmalgeschützten Trierer Stadtbad.

Die Suche nach einem Planer

Um einen Generalplaner zu finden, hatte die Stadt Ende November 2021 einen Realisierungswettbewerb mit Verhandlungsverfahren ausgelobt. Der Realisierungswettbewerb startete Anfang Januar und wurde Anfang Mai mit der Preisgerichtssitzung abgeschlossen. Ein hochkarätig besetztes Preisgericht aus Architekten und Fachplanern, Denkmalschutzexperten, der Generaldirektion Kulturelles Erbe und natürlich der Feuerwehr sprach drei Entwürfen eine Anerkennung aus und würdigte vier Wettbewerbsbeiträge mit Preisen.

Das ist der Sieger

Am meisten überzeugte das Preisgericht der Entwurf der wulf architekten GmbH aus Stuttgart und ihrer Planungspartner. Er sieht eine große Durchfahrtshalle für die Alarmfahrzeuge vor, in die auch Werkstätten, Waschhalle, Desinfektionshalle und der zweite Abmarsch integriert sind. Die Alarmausfahrten gehen in Richtung Alleenring, eine weitere Ausfahrt führt zu einem Übungshof auf dem Gelände. Die Gebäude für Feuerwehr und Rettungsdienst sind getrennt von der Integrierten Rettungsleitstelle, die im südlichen Bereich des Grundstücks entstehen soll und mit einer Brücke im Obergeschoss mit dem Feuerwehrgebäude verbunden wird. Die Gebäude werden mit Ziegelsteinen gestaltet, um sich harmonisch in die Umgebung einzupassen.

Aus Sicht des Preisgerichts überzeugte die Arbeit „durch eine gute Zuordnung der Funktionen, durch kurze Wege und schnelles Ausrücken". Sie schaffe Rückzugsmöglichkeiten als auch Gemeinschafts- und Kommunikationsräume. Die Baukörper orientierten sich mit einer Höhe von 14,10 Meter unter der maximal möglichen Höhe und passten sich damit an die Umgebung an. „Dem Weltkulturerbe und denkmalgeschützten Stadtbad wird Respekt gezollt." Oberbürgermeister Wolfram Leibe konnte bei der Preisverleihung zugleich bekannt geben, dass auch das Verhandlungsverfahren abgeschlossen ist und das Büro wulf architekten GmbH mit der Generalplanerleistung beauftragt wird. Das Generalplanerteam besteht neben dem Büro wulf architekten GmbH aus Weltzel + Hardt Architekten Trier (örtliche Bauleitung Objektplanung), Mayr, Ludescher, Partner aus Stuttgart (Technische Gebäudeausrüstung, Heizung, Lüftung, Sanitär), lbb Burrer & Deuring Ingenieurbüro GmbH, Stuttgart (Technische Gebäudeausrüstung Elektro), BBI Bayer Bauphysik Fellbach (Bauphysik) und PNP Ingenieure Stuttgart (Verkehrsplanung).

Die weiteren Plätze

Auf dem zweiten Platz des Wettbewerbs lag die Arbeitsgemeinschaft AV1/BIG AV 1 Architekten aus Kaiserslautern, auf Platz 3 das Büro Kohlmayer-Oberst Architekten aus Stuttgart und auf Platz 4 das Büro Schilling Planung GmbH aus Köln. Eine Anerkennung des Preisgerichts bekamen take five architekten aus Mainz und Trier, das büro Allmannwappner aus München und Supergelb aus Köln.

Die Preisverleihung

Bei der Preisverleihung sprach Oberbürgermeister Wolfram Leibe am Freitagabend angesichts der derzeitigen Preissteigerungen im Baubereich von einem vermutlichen Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Euro. Leibe: „Aber es ist alternativlos. Wir können nicht noch zehn Jahre warten, bis wir bauen."

Der Trier-Saarburger Landrat Stefan Metzdorf würdigte „die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stadt Trier, die den Bürgerinnen und Bürgern zu Gute kommt." Der Landkreis ist federführend zuständig für die Integrierte Leitstelle, die die 112-Anrufe aus der Region Trier mit über 500.000 Einwohnern entgegennimmt und die daraus folgenden Einsätze einleitet.

Brand- und Katastrophenschutz-Inspekteur Andreas Kirchartz lobte den Entwurf für die kurzen Wege im Gebäude und die Gestaltung der Rückzugsräume für die Feuerwehr- und Rettungsdienstmitarbeitenden. Tobias Wulf von der wulf architekten
GmbH sagte, die Planung sei eine echte Herausforderung gewesen, aber: „Wir lieben Komplexität."

Und so geht es weiter

Das beauftragte Planungsbüro geht nun an die weitere Ausarbeitung. Der Rückbau des ehemaligen Polizeipräsidiums soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Im Herbst beginnen die Vorbereitungen für die archäologischen Grabungen auf dem Gelände. Der Baubeginn ist für Mitte 2024 geplant. Innerhalb von drei Jahren sollen die Gebäude stehen und Mitte 2027 die ersten Einheiten umziehen.

 

 
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