Sprungmarken

Dokumentation zur Jahrestagung Familienbildung 2024

Inklusion – Schritt für Schritt

Flipchart mit Notizen, unter anderem 'Die Einrichtung ist Teil des Gemeinwesens'

Kinder mit körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderungen und ihre Familien sind teilweise deutlichen Barrieren ausgesetzt, um gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Gleiches gilt für Familien mit Migrationshintergrund oder queerer sexueller Orientierung.

Das Ziel von INKLUSION ist die Anerkennung von Diversität und die Schaffung von Rahmenbedingungen, die es ALLEN Kindern und Familien ermöglicht, voraussetzungslos am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.

Wie kann dies schrittweise gelingen?

Mit dieser Frage beschäftigten sich am 6. September 2024 rund 60 pädagogische Fachkräfte aus den Kitas, Schulen, Beratungszentren sowie Einrichtungen der Eingliederungshilfe im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Trier. 

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Bürgermeisterin Elvira Garbes die Teilnehmenden und wies auf die bislang gemachten erreichten Schritte in Richtung Inklusion hin, wie zum Beispiel die systemischen Inklusionshilfen an Schulen. Außerdem betonte sie die Bedeutung der Worte im Titel der Veranstaltung: „Es gibt nicht das eine Konzept, sondern Inklusion findet Schritt für Schritt statt und beginnt bei der eigenen pädagogischen Haltung.“

Im Anschluss berichtete Elke Burchert, die kommunale Netzwerkoordinatorin für Kinderschutz, Frühe Hilfen und Familienbildung über den aktuellen Stand zur Inklusion in der Familienbildung Trier. Hierbei wurde deutlich, dass das Leitziel der Familienbildung Trier - hin zu einer möglichst niedrigschwelligen, bedarfsgerechten und sozialräumlichen Ausrichtung der Angebote – ganz im Sinne der Inklusion formuliert wurde: ALLE Familien sollen erreicht werden – also selbstverständlich auch Familien mit bestimmten Zugangshürden.

Die Stadt Trier hält als eine der ersten rheinland-pfälzischen Kommunen bereits seit Anfang 2023 eine Verfahrenslotsin vor. Milena Herzer stellte die Komplexität ihres Arbeitsfeldes bei der Stadt Trier vor. Zum einen sind Verfahrenslotsinnen und Verfahrenslotsen eine unabhängige Beratungsstelle für junge Menschen, die eine körperliche, geistige oder seelische Beeinträchtigung haben. Zum anderen unterstützen sie die Jugendämter dabei, die Leistungen der Eingliederungshilfe nach SGB VIII und SGB IX bis 2028 in kommunaler Trägerschaft zu einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe unter dem Dach des Jugendamtes zusammenzuführen. Und drittens befassen diese sich mit der Weiterentwicklung von Teilhabestrukturen unabhängig vom Einzelfall.

Melanie Krämer, Landesreferentin für Inklusion des CVJM in der Pfalz beeindruckte durch ihre Leidenschaft für eine inklusive Pädagogik. Sie setzte Impulse für inklusive Ferienfreizeiten.

Des Weiteren stellte Silvia Willwertz des fidibus e.V.  in Trier in Kooperation mit Denise Haubrich der Kita Wichernhaus ein Best Practice-Projekt für inklusive Familienbildung vor. Das Haus der Familie/ Familienzentrum fidibus e.V. heißt seit seiner Gründung 2008 ALLE Menschen willkommen und unterstützt die pädagogische Inklusionsarbeit in Kitas und Schulen zum Beispiel durch Musikprojekte mit lautsprachunterstützenden Gebärden und setzt Workshops zu den Kinderrechten um.

Schwerpunkt der Tagung war der inspirierende Vortrag von Prof. Dr. Waller der Evangelischen Hochschule Darmstadt für den Studiengang Inclusive Education. Sie verdeutlichte anhand von Beispielen die Unterschiedlichkeit von Integration und Inklusion. Außerdem stellte sie den Index für Inklusion vor. Mit dem praktischen Arbeitsbuch für Kitas und Schulen kann das eigene pädagogische Handeln bzw. die eigene pädagogische Haltung in ganz kleinen Schritten zunächst reflektiert und gegebenenfalls verändert werden.

In Workshops diskutierten die Teilnehmenden unterschiedliche Fragestellungen aus dem Index und teilten erste kleine Schritte hin zu mehr Inklusion in der eigenen Einrichtung.

Die Präsentationen finden Sie als PDF-Dokumente unter "Downloads".

 
Bildergalerie
  • Flipchart mit Notizen, unter anderem 'Die Einrichtung ist Teil des Gemeinwesens'
  • Flipchart mit Notizen zur Schule als einem Modell für demokratisches Zusammenleben
  • Flipchaft mit Notizen unter der Unterschrift 'Die Einrichtung hilft den Kindern, mit sich zufrieden zu sein'