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07.12.2015

CO-Warngeräte beim Rettungsdienst obligatorisch

Messinstrument rettete einer Frau in Trier das Leben

(kig) Kohlenmonoxid (CO) ist ein besonders gefährliches Giftgas: Es ist farb-, geruch- und geschmacklos, wird also von den menschlichen Sinnesorganen nicht wahrgenommen. Beim Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr Trier tragen deshalb seit einiger Zeit alle Einsatzkräfte einen CO-Warner. Dass diese kleinen Geräte Leben retten können, zeigte sich vor kurzem bei einem Einsatz in der Kaiserstraße.

In der Leitstelle meldete sich ein Anrufer, der seine Lebensgefährtin bei der Rückkehr in die Wohnung bewusstlos im Bad gefunden hatte. Daraufhin alarmierte der Disponent sofort einen Rettungswagen und den Notarzt. Vor Ort bestätigten sich die Angaben des Anrufers: Die Frau war nicht ansprechbar und zeigte keinerlei Reaktionen. Nach circa 20 Sekunden schlugen die Kohlenmonoxid-Warner der Rettungskräfte Alarm: Die CO-Konzentration betrug 210 ppm (Parts per Million). Das bedeutet: In einer Million Molekülen der Umgebungsluft sind 210 CO-Moleküle enthalten. Eine solche Dosis kann in weniger als zehn Minuten tödlich sein. „Ohne die Warngeräte wäre die Gefahr auch für den Rettungsdienst nicht zu erkennen gewesen“, betont Thomas Biewer von der Berufsfeuerwehr.

Die Retter brachten die Patientin sofort aus der Wohnung ins Treppenhaus und informierten die Leitstelle über die Lage, die daraufhin einen Kohlenmonoxid-Alarm der Stufe zwei auslöste. Vier Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr rückten zu dem dreistöckigen Mehrfamilienhaus aus.

Während die Patientin mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus transportiert wurde, konnte der gasbetriebene Warmwasserboiler im Badezimmer als Quelle des Kohlenmonoxid-Austritts identifiziert werden. CO-Messungen in den übrigen Wohnungen des Gebäudes und in den Nachbarhäusern ergaben keine erhöhten Konzentrationen. Die Patientin musste zunächst auf der Intensivstation behandelt werden, konnte das Krankenhaus aber nach einigen Tagen wieder verlassen.

Bei diesem Einsatz hat sich das CO-Konzept der Berufsfeuerwehr bewährt, das 2014 nach mehreren tödlichen Unfällen in Deutschland eingeführt wurde. Sämtliche Rettungsdienstbesatzungen wurden mit Warngeräten ausgestattet, die ab einem CO-Anteil von 40 ppm rot blinken und einen Alarmton aussenden. Darüber hinaus werden die Geräte auch von den Einsatzleitern der Feuerwehr mitgeführt. Schulungen zur Handhabung der Geräte und zur entsprechenden Einsatztaktik finden regelmäßig statt. Für Vergiftungen steht dem Rettungsdienst darüber hinaus ein spezielles Messgerät zur Verfügung. Damit ist es schon am Einsatzort möglich, den CO-Blutwert zu bestimmen und den Patienten frühzeitig entsprechend zu behandeln.