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Rettungshunde und Ortungstechnik

Die Mitglieder stehen gemeinsam mit ihren Hunden vor dem Wagen der Rettungshundeeinheit.
Die Rettungshundeeinheit der Feuerwehr Trier.

Die Sondereinheit Rettungshunde und Ortungstechnik (RHOT) der Feuerwehr Trier ist eine von sieben Einheiten, die in Rheinland-Pfalz zur Suche und Rettung von vermissten, verschütteten oder eingeschlossenen Menschen eingesetzt wird. Hierbei kommen sowohl Rettungshunde, als auch technische Geräte zum Einsatz, die für diese speziellen Einsätze gedacht sind.

Rettungshunde (biologische Ortung)

Die Rettungshunde werden in den Bereichen Trümmersuche und Flächensuche ausgebildet. Hier lernen die Hunde auf spielerische Art und Weise, nach vermissten Menschen zu suchen. Dies geschieht über den Geruchssinn der Hunde. Jeder Mensch sondert kleinste Mengen an Geruchspartikeln ab, die dann vom Hund wahrgenommen werden. Der Hund zeigt dies durch Bellen an. Dadurch ist es möglich, die verletzten Menschen „aufzuspüren“.

Die Hunde werden zudem durch Gehorsam-Training ausgebildet. Ziel der Ausbildung ist es, dass die Hunde auch in nicht alltäglichen Situationen unter der Führung ihres Hundeführers stehen. Somit wird gewährleistet, dass auch Feuer und Rauch oder plötzliches Knallen die Hunde nicht in die Irre führt. In der Ausbildung wird den Hunden antrainiert, auch auf Schutt und Geröll zu laufen, um eine Gefahr für den Hund sowie den Menschen abzuwenden und einen sicheren Einsatzerfolg zu gewährleisten.

Die Ausbildung findet wöchentlich hauptsächlich auf dem eigenen Übungs- und Trümmergelände der Berufsfeuerwehr Trier statt und wird von der Einheit selber durchgeführt. Externe Seminare oder Fortbildungen werden regelmäßig angeboten.

Trümmersuche

Wenn Gebäude nach Explosionen oder Naturereignissen einstürzen und sich in diesen Gebäuden Personen befinden, ist eine sehr effektive Suche durch Rettungshunde möglich. Hier suchen die Hunde in den Trümmern allgemein nach dem Geruch des Menschen. Es wird also keine Geruchsprobe eines einzelnen Menschen benötigt. Die Hunde sind nicht angeleint und arbeiten nach Weisung des Hundeführers frei im Trümmerfeld. Die vom Menschen abgegebenen Geruchspartikel werden durch den Hund aufgespürt und durch Bellen an der Stelle angezeigt. An dieser Stelle wird dann die Rettung durch die Einsatzkräfte durchgeführt.

Zusätzlich wird die Trümmersuche durch die technische Ortung mit Ausrüstung unterstützt. Jedoch kann bislang kein „Gerät“ die Vierbeiner vollständig ersetzen.

Flächensuche

Bei der Flächensuche werden in Not geratene oder vermisste Menschen durch den Hund aufgespürt. Die Gründe hierzu sind sehr unterschiedlich, von verirrten oder verletzten Wanderern über Demenzkranke bis hin zu Menschen mit Suizidgedanken. Die Rettungshunde können eingesetzt werden, wenn großflächig Waldgebiete, Weiden, unübersichtliche Flächen etc. abgesucht werden müssen. Hierbei suchen die Hunde nach menschlichem Geruch in der Luft, der durch die vermissten Personen weitergetragen wurde. Die Hunde suchen hierbei frei und nicht an der Leine. Sobald der Hund einen Geruch wahrnimmt, folgt er diesem. Findet der Hund den Vermissten, zeigt er die Position durch Bellen dem Hundeführer an.

Der Einsatz der Rettungshunde als Flächensuchhunde ist äußerst effektiv und schneller als die Suche durch Menschen.

Technische Ortung

Die technische Ortung ergänzt die Suche der Rettungshunde nach in Not geratenen Menschen. Diese Suche wird mit moderner Ausrüstung und Suchtechnik durchgeführt.

Zu den Ortungsgeräten gehört insbesondere das Bodenhorchgerät. Es ist ein sehr sicheres Gerät zur Suche von verschütteten Menschen. Lebenszeichen von Menschen (beispielsweise Klopfen) werden durch hörbaren Bodenschall und nicht hörbaren Infraschall detektiert und lokalisiert. Zudem hält die RHOT der Feuerwehr Trier eine Drohne mit Wärmebildkamera bereit, die zur Vermisstensuche oder bei Großschadensereignissen eingesetzt werden kann.

Organisation der Rettungshunde und Ortungstechnik

  • Ein Einheitenführer, sechs Einsatzkräfte zur biologischen Ortung, sechs Einsatzkräfte zur technischen Ortung – insgesamt 13 Einsatzkräfte
  • Sechs Rettungshunde
  • Weltweiter Einsatz durch Ausbildung und nach gesundheitlicher Eignung möglich
  • Durchschnittlich 15 Einsätze pro Jahr (im Jahr 2014: 29 Einsätze)
  • Beratende Funktion auch bei anderen Behörden möglich
 
Bildergalerie
  • Die Mitglieder stehen gemeinsam mit ihren Hunden vor dem Wagen der Rettungshundeeinheit.
  • Der Wagen der Rettungshundeeinheit.
  • Jeder Hund hat seine eigene Box.
  • Ein Hundeführer übt mit seinem Hund.
  • Ein Hund erkundet eine Röhre auf dem Übungsgelände.
  • Ein Hund läuft über große Steinbrocken.
  • Ein Hund wird gemeinsam mit seinem Hundeführer abgeseilt.
  • Auf dem Übungs- und Trümmergelände befinden sich neben Schutt und Geröll auch alte Fahrzeuge.
  • Ein Welpe übt auf dem Trainigsgelände.
  • Ein Hund läuft über Schutt und Geröll. Das wird den Hunden in der Ausbildung antrainiert.
  • Durch Bellen zeigt der Hund seinem Hundeführer eine Spur an.

Ansprechpartner

Institution: Amt für Brand-, Zivilschutz und Rettungsdienst, Sondereinheit Rettungshunde- und Ortungstechnik

Michael Benedum (Einheitsführer)
St. Barbara-Ufer 40
54290 Trier

E-Mail: michael.benedum@feuerwehr-trier.de

Telefon: 0651 / 9488-0