Um sich auf länger anhaltende Stromausfälle vorzubereiten, hat das Amt für Brand-, Zivilschutz und Rettungsdienst der Stadt Trier einen Alarm- und Einsatzplan Stromausfall erarbeitet. Wichtiger Baustein dieses Plans sind Anlaufstellen in allen Teilen der Stadt, wo in Krisen Hilfe erhältlich ist. Im Notfall werden diese Anlaufstellen aktiviert und besetzt. Im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Kürenz wird dann eine von insgesamt 26 Notfall-Anlaufstellen eingerichtet.
„Wer hätte vor zwei, drei Jahren gedacht, dass wir uns mit Bunkern, Sirenen und Blackouts beschäftigen", sagte Oberbürgermeister Wolfram Leibe bei der Vorstellung des Plans und der Notfall-Anlaufstellen im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Kürenz am Grüneberg. Vor nicht allzu langer Zeit habe die Vorbereitung auf Katastrophen und Krisen nicht im Mittelpunkt gestanden. „Das hat sich durch die vielen Krisen der letzten Jahre gründlich geändert,", sagte Leibe. Direkt nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine habe die Feuerwehr begonnen, diesen Plan auszuarbeiten. Es könne allerdings auch andere Gründe für einen Blackout geben als den Krieg in der Ukraine: Terroranschläge, Cyberkriminalität oder Unwetter stellten ebenso eine Gefahr für die Stromversorgung dar. Mit Blick auf diese möglichen Gefahren für unsere Stromversorgung haben wir uns gefragt: „Was sind die Folgen und wie gut sind wir eigentlich aufgestellt, wenn es zu einem großen Stromausfall kommt?"
Luka Buntic von der Abteilung Katastrophenschutz der Feuerwehr verdeutlichte die möglichen Folgen eines solchen Szenarios. „Sehr schnell werden Telefon, Handy und Internet nicht mehr funktionieren." Dann könne auch über den Notruf keine Hilfe angefordert werden, wenn es beispielsweise brennt oder medizinische Hilfe gebraucht wird. „Aus diesem Grund haben wir in fast jedem Ortsbezirk mindestens eine Notfall-Anlaufstelle geplant. Bürgerinnen und Bürger können dort bei einem Ausfall der Telekommunikation im Notfall schnell Hilfe bekommen", erklärt Buntic. Die Notfall-Anlaufstellen sind notstromversorgt und können über Funk kommunizieren. So kann im Falle eines Falles die Integrierte Leitstelle angefunkt werden, die dann die erforderlichen Einheiten alarmiert. „Wir stationieren dort dann aber auch direkt medizinisches Personal um schnell direkt vor Ort Hilfe leisten zu können", sagte Feuerwehr-Chef Andreas Kirchartz.
Auch das nötigste zur Versorgung findet sich laut Kirchartz in den Anlaufstellen, die von den Freiwilligen Feuerwehren und Hilfsorganisationen besetzt werden. Ebenso werde man dort wichtige Informationen verbreiten, zum Beispiel über Aushänge. Triers Feuerwehrchef wies jedoch auch darauf hin, dass die Anlaufstellen für Notfälle gedacht seien: „Es ist wichtig, dass sich die Triererinnen und Trier auf Krisen auch selbst vorbereiten und einen Vorrat an Nahrungsmitteln und andere wichtige Sachen wie Medikamente selbst zuhause haben." An das Verantwortungsbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger appellierte auch der zuständige Dezernent Ralf Britten: „Wir müssen uns alle vorbereiten und resilienter werden."
Zum Thema Stromausfall und zu den Standorten der Notfall-Anlaufstellen gibt es einen Themenschwerpunkt auf dieser Webseite.