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Neubau Hauptfeuerwache

Visualisierung: Teilansicht der neuen Feuerwache im Siegerentwurf des Architektenüros Wulf.
So soll die neue Feuerwache auf dem Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums einmal aussehen. Bei Alarm rücken die Fahrzeuge auf die Südallee/Kaiserstraße aus. Abbildung: wulf architekten GmbH

Die Herausforderung: Zu klein, zu alt, zu verschlissen. Als die Hauptfeuerwache am St. Barbara-Ufer 1955 in Betrieb genommen wurde, war sie topmodern. Rund 65 Jahre später sind aus damals 25 Einsatzbeamten 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geworden, Fahrzeuge und Technik wurden zahlreicher und größer, Aufgaben umfangreicher und die Stadt ist vor allem auf den Höhen gewachsen.
Das führt zu einer Reihe von Problemen. Obwohl die Gebäude mehrfach erweitert wurden, sind dort Grenzen erreicht. So mussten beispielsweise ein Schulungsraum als Umkleideraum umfunktioniert, Container aufgestellt und provisorische Unterstellmöglichkeiten für Fahrzeuge geschaffen werden. Um Teile der alten Gebäude überhaupt noch nutzen zu können, hat die Feuerwehr sie mit Holzbalken verstärkt und Decken abgestützt.

Die Fahrzeughallen mit ihren Holztoren, die Büros und Werkstätten sind auch energetisch völlig veraltet. Feuerwehrchef Andreas Kirchartz erklärt: „Die Wache am Barbara-Ufer ist zu klein und nicht ausgelegt für die Aufgaben, die eine Feuerwehr im 21. Jahrhundert erfüllen muss“. Der Bau der Feuerwache 2 in Trier-Ehrang 2016 schuf nur bedingt Abhilfe.
Denn neben dem nach wie vor fehlenden Raum ist die Erreichbarkeit einiger Stadtteile ein weiteres Problem des jetzigen Standortes. Als die Feuerwache errichtet wurde, waren die Höhenstadteile noch nicht eingemeindet. Sie sind im Brand- und Einsatzfall nicht in der gebotenen Zeit vom Standort St. Barbara-Ufer aus erreichbar. Die rheinland-pfälzische Feuerwehrverordnung gibt vor, dass die Feuerwehr so aufzustellen ist, dass sie in der Regel zu jeder Zeit und an jedem an einer öffentlichen Straße gelegenen Ort ihres Zuständigkeitsbereichs innerhalb der in § 1 der Feuerwehrverordnung (FwVO) genannten Einsatzgrundzeit wirksame Hilfe einleiten kann.

Aus diesem Blickwinkel wurde im Jahr 2008 von der Feuerwehr eine Gefährdungsanalyse und daraus resultierend den Feuerwehrbedarfsplan für die Stadt Trier erarbeitet. Gemäß der Beschlussvorlage 447/2008 wurden fünf Grundstücke aufgrund der räumlichen und zeitlichen Vorgaben in der Vergangenheit vertiefend für den Neubau der Hauptfeuerwache untersucht.

Die Lösung: Der Stadtrat fällte im Oktober 2020 einstimmig den Grundsatzbeschluss und erteilte den Startschuss für den Neubau der Hauptfeuerwache mit Rettungswache und integrierter Leitstelle am Standort des alten Polizeipräsidiums in der Südallee. Es ist ein Projekt, das die Stadt seit über zehn Jahren beschäftigt und in seinen finanziellen Dimensionen immens ist.

Nach langjähriger Suche konnte ein geeigneter Standort für die neue Hauptfeuerwache gefunden werden. Der Stadtrat legte den Standort "Altes Polizeipräsidium - An den Kaiserthermen" für den Neubau der Hauptfeuerwache fest. 2018 kaufte die Stadt Trier schließlich das alte Polizeipräsidium vom Land. Der Besitzübergang erfolgte im Mai 2021.
Damit das Grundstück für die Feuerwehr genutzt werden kann, wurde eine zweite Fahrzeughalle auf dem Gelände der Feuerwache 2 mit sieben Stellplätzen errichtet, auch die Taucherstaffel der Feuerwehr Trier ist dorthin umgezogen.
Wenn alles nach Plan verläuft, soll die Feuerwehr die neue Hauptfeuerwache 2027 beziehen.

 
Bildergalerie
  • Visualisierung: Teilansicht der neuen Feuerwache im Siegerentwurf des Architektenüros Wulf.
  • Die Zeichnung zeigt den hellroten Gebäudekomplex Trierer Hauptfeuerwache, die sich am Knotenpunkt der Ost- und Südallee und in Nachbarschaft der Kaiserthermen befindet
  • Die 3D-Visualisierung zeigt die neue Hauptfeuerwache aus Blickrichtung Nord-West.
  • Blickrichtung aus Nord-Ost auf das geplante Gebäude.
  • Blick auf die Rückansicht des Gebäudes.

Chronologie:

Im Dezember 2008 beschloss der Stadtrat nach Vorlage 447/2008 die Neuordnung der Feuerwehrstrukturen in der Stadt Trier und damit verbunden vorbereitende Untersuchungen und Erhebungen zum künftigen Standort der Hauptfeuerwache. Dem voraus ging eine von der Feuerwehr erstellte Gefährdungsanalyse und daraus resultierend der Feuerwehrbedarfsplan für die Stadt Trier.
Mit einem einstimmigen Grundsatzbeschluss hat der Stadtrat im Oktober 2020 den Startschuss für den Neubau am Standort "Altes Polizeipräsidium - An den Kaiserthermen" erteilt.
Im Mai 2021 folgte die Übergabe des alten Polizeipräsidiums an die Stadt Trier.

Nach dem Abriss des alten Polizeigebäudes fanden auf dem Gelände ab Herbst 2022 rund 20 Monate lang archäologische Grabungen statt. Das Grabungsteam der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) entdeckte ein großes römisches Relief, das Cautes zeigt, einen Begleiter des römisches Lichtgottes Mithras. Im Juni 2024 folgte der offizielle Spatenstich. Die bauvorbereitenden Arbeiten, die Ausführungsplanung, die Ausschreibungen und die Vergabe sollen bis Ende September 2024 abgeschlossen sein. Dann ist der eigentliche Baubeginn geplant.

Die Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Feuerwehrwache soll ab Mitte 2027 erfolgen.

Details zum Gebäude:

Neben der Feuerwache werden in dem aus zwei Teilen bestehenden Gebäudekomplex auch die Rettungswache für Trier und die Integrierte Leitstelle für die gesamte Region angesiedelt. Im größeren der beiden Gebäude werden die neue Hauptfeuerwache und die Rettungswache für die Berufsfeuerwehr untergebracht.

Das Gebäude besteht aus Erdgeschoss, drei Obergeschossen und zwei Untergeschossen auf einer Grundfläche von 80 mal 60 Metern. In der dazu gehörenden Fahrzeughalle finden die zehn Feuerwehr- und Rettungsdienstfahrzeuge Platz, die sich jeweils in Bereitschaft befinden. Die Alarmausfahrt führt auf die Südallee. Die Fahrzeughalle ist ebenso wie die Werkstätten und der Haupteingang in dem zweigeschossigen Sockel angesiedelt. Dieser ist teilweise zurückversetzt und weitestgehend verglast.

Im zweiten Teil des Gebäudekomplexes entsteht die neue Integrierte Leitstelle Trier. Die Kreisverwaltung Trier-Saarburg ist als zuständige Rettungsdienstbehörde für die Integrierte Leitstelle Trier verantwortlich. Dort werden alle 112-Notrufe aus den Kreisen Trier-Saarburg, Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich, Birkenfeld, dem Vulkaneifelkreis Daun und der Stadt Trier eingehen und bearbeitet werden. Die Integrierte Leitstelle Trier ist damit rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche für die Sicherheit von 614.000 Einwohnerinnen und Einwohner in einem Gebiet von rund 5.700 Quadratkilometer zuständig. Die hier arbeitenden Disponenten werden vom Malteser Hilfsdienst, Deutschen Roten Kreuz und der Berufsfeuerwehr Trier gestellt.

Das Gebäude ist circa 60 Meter lang und rund 20 Meter breit. Es besteht aus Erdgeschoss, drei Obergeschossen und zwei Untergeschossen. Ein verglaster Verbindungsgang verbindet die Leitstelle mit der Feuerwache.

Der Abriss des alten Polizeigebäudes im Zeitraffer: