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14.02.2023

Eine Wache im Herzen der Stadt

Visualisierung: Teilansicht der neuen Feuerwache im Siegerentwurf des Architektenüros Wulf.
So soll die neue Feuerwache auf dem Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums einmal aussehen. Bei Alarm rücken die Fahrzeuge auf die Südallee/Kaiserstraße aus. Abbildung: wulf architekten GmbH

Über den aktuellen Stand beim Bau der neuen Feuerwache an der Südallee informierte das verantwortliche Projektteam vergangene Woche den Dezernatsausschuss V. Eine klare Erkenntnis: Um die Kosten für dieses Mammutprojekt realistisch einzuschätzen, müssen steigende Baupreise berücksichtigt werden.

Nachdem im Juli vergangenen Jahres feststand, dass die Wulf Architekten GmbH aus Stuttgart und ihre Planungspartner den Wettbewerb gewonnen haben und als Generalplaner bei dem Projekt agieren, fand bis November eine intensive Optimierungsphase statt. Hier wurden die Pläne nochmals genau auf die Bedürfnisse der Feuerwehr ausgelegt und Flächen eingespart. Was die Kosten der neuen Feuerwache angeht, informierten Feuerwehrchef Andreas Kirchartz sowie Martina Piry und Andreas Kardelky vom Projektteam, dass man – auch in Abstimmung mit dem Land als Fördergeber – künftige Baupreissteigerungen berücksichtigt, um eine realistische Zahl zu erhalten.

Das heißt konkret: Ging man ursprünglich von 100 Millionen Euro ohne Integrierte Leitstelle aus, wurde diese erste Schätzung auf Basis der Kostenschätzung aus dem Wettbewerb konkretisiert: Diese liegt mit Stand Juli 2022 bei insgesamt 100 Millionen Euro, jedoch inklusive der Integrierten Leitstelle. Lediglich die Leitstellentechnik, die zu 100 Prozent vom Land gefördert wird, ist darin noch nicht enthalten. Wie Kardelky deutlich machte, mache die Berücksichtigung der aktuellen Preisentwicklung und der Bauzeit jedoch eine Anpassung dieser Zahl nötig. So seien Steigerungen von 7,5 Prozent pro Jahr eingepreist worden, sodass das Gesamtbudget derzeit bei 122 Millionen Euro liegt.

Eine endgültig belastbare Kostenberechnung wird zum geplanten Baubeschluss des Stadtrats im September dieses Jahres im Rahmen der HU-Bau-Unterlage feststehen. Die Zielvorgabe der Verantwortlichen ist klar: Das anvisierte Projektbudget von 122 Millionen Euro soll eingehalten werden.

Das Projekt Feuerwache teilt sich in drei Bereiche auf: Feuerwehr, Rettungsdienst und Integrierte Leitstelle. Auch die Finanzierung ist dementsprechend unterschiedlich. Bei der Feuerwehr ist die Stadt Trier Bauherrin und Kostenträgerin, unter Berücksichtigung der Förderung für Feuerwachen.

Entsprechend den Regelungen im Rettungsdienstgesetz tragen die Landkreise und kreisfreien Städte die Kosten für den Bau und Erneuerung von Leitstellen und Rettungswachen – abhängig von ihrer Einwohnerzahl. In diesem Fall sind dies die Stadt Trier, die Landkreise Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Vulkaneifel, Bitburg-Prüm und Birkenfeld. Für den Rettungsdienst ist die Stadt Trier Bauherrin und trägt die Kosten zum einen als Rettungsdienstbetreiberin mit 25 Prozent und in der anteilsmäßigen Kostenumlage der Gebietskörperschaften in Bezug auf die verbleibenden 75 Prozent.

Bei der Integrierten Leitstelle ist die Stadt Trier Bauherrin im Auftrag der zuständigen Rettungsdienstbehörde. Dies ist die Kreisverwaltung Trier-Saarburg. Hier erfolgt die Kostenumlage der Gebietskörperschaften im Mietmodell rückwirkend an die Stadt. Die Integrierte Leitstelle wird zudem vom Land mit einem Baukostenzuschuss von voraussichtlich 15 Prozent unterstützt.

Analog zu dem Großprojekt in Trier werden in Zukunft alle Kosten für den Bau und die Erneuerung von Leitstellen und Rettungswachen im ehemaligen Regierungsbezirk zuzüglich Birkenfeld auf die Gebietskörperschaften aufgeteilt. Hierbei trägt der jeweilige Rettungsdienstbetreiber immer 25 Prozent. In den Landkreisen stehen schon für acht Rettungswachen Sanierungs- oder Neubauprojekte fest.

Die nächsten Schritte bei der Feuerwache sehen so aus: Bis Mitte April soll der fertige Vorentwurf des Generalplaners vorliegen. Der Baubeginn ist für Mitte 2024 geplant. Drei Jahre später soll das Projekt abgeschlossen sein. Nachdem das Polizeipräsidium rückgebaut wurde, läuft aktuell der Teilrückbau der Untergeschosse und ein Archäologenteam untersucht den südlichen Teil des Geländes.

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