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03.10.2023

Einstimmig: „Historischer Beschluss“ zur Hauptfeuerwache

Modell der Feuerwache
Das Modell des Büros Wulf Architekten zeigt den Blick aus der Vogelperspektive auf die geplante neue Feuerwache am Kaiserthermenkreisel und gegenüber dem römischen Monument.

Der Trierer Stadtrat hat Rückenwind für eines der größten Hochbauprojekte im Land gegeben: Einstimmig wurde der Baubeschluss für Feuerwache, Rettungswache und Integrierte Leitstelle getroffen. Für rund 146 Millionen Euro wird der Neubau bis 2027 am Kreisel bei den Kaiserthermen errichtet. Höchste Zeit, wie viele Ratsmitglieder betonten.

Die Hauptfeuerwache der Trierer Berufsfeuerwehr am Barbara-Ufer ist viel zu klein, stark sanierungsbedürftig und am Standort nicht erweiterungsfähig. Die Gebäude wurden in den 60er Jahren errichtet, als die Feuerwehr noch kaum ein Fünftel der heutigen Besatzung hatte. Die schwierigen Zustände am Barbara-Ufer sind vielen Ratsmitgliedern bekannt, seit Jahren lief die Suche nach einem neuen Standort.

Nun stand im Stadtrat der Baubeschluss an. Dabei geht es nicht nur um eine Feuerwache für die Berufsfeuerwehr (die von Stadt und Land finanziert wird), sondern auch um eine Rettungswache. Der Rettungsdienst wird finanziert von den Landkreisen der Region Trier und der Stadt, so dass diese Kosten nach den Bevölkerungsanteilen aufgeteilt sind. Das gilt auch für den Bau der Integrierten Leitstelle, in der Disponenten rund um die Uhr die 112-Notrufe der ganzen Region entgegennehmen und jährlich rund 170.000 Einsätze koordinieren.

Dominik Heinrich (Grüne) arbeitet – wie Mitglieder der anderen Ratsfraktionen auch – in der baubegleitenden Kommission des Stadtrates mit, die von der Projektgruppe aus Feuerwehr, Hochbauamt und Stadtwerken Trier eng im Projekt eingebunden ist. „Die Baukommission arbeitet hervorragend“, sagte Heinrich, selbst Architekt. Man habe bis ins Detail auf Einsparpotenziale geschaut und werde das auch weiter tun. Die gesamte Region sei vom Funktionieren dieser Einrichtung abhängig.

Auch Thorsten Wollscheid (CDU), ebenfalls Mitglied der Baukommission, betonte die Bedeutung: „Wir beschließen eines der größten und wichtigsten Bauprojekte unserer Stadt der nächsten Jahrzehnte.“ Dass man so viel Geld investiere, sei angesichts der Häufung von Katastrophenlagen notwendig. Es entstehe kein Luxusbau. „Die Feuerwehr ist gut aufgestellt“, sagte Wollscheid, „wir haben volles Vertrauen in die gesamte Mannschaft.“

Thomas Neises (SPD) sprach angesichts der Investitionen von „gigantischen Zahlen für die Stadt Trier“. Man habe es sich nicht leicht gemacht mit der Entscheidung. „Aber wir können froh und glücklich sein, dass wir diesen Synergieeffekt am Standort altes Polizeipräsidium endlich umsetzen können.“ Er sei zuversichtlich, „dass wir eine moderne und innovative Feuerwache bekommen und ein gutes Zuhause für die 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Matthias Koster (Linke) und Katharina Haßler-Benard (FDP) schlossen sich den Worten ihrer Vorredner an. Koster sprach von einer „Vorbildfunktion der baubegleitenden Kommission auch für andere städtische Projekte“. Haßler-Benard erinnerte an die lange Vorgeschichte und sprach allen Akteuren „die da viel Herzblut reinstecken“, ihren Dank aus.

Christine Probst (UBT) schließlich sprach gar von einem „historischen Beschluss“. Die Mitarbeiter, die zum Teil seit Jahrzehnten in dem maroden Bau sitzen und arbeiten, müssen eine Perspektive haben. Die Sicherheit der Bürger in der Region geht vor.“

Der Baubeschluss fiel schließlich einstimmig: Alle 44 anwesenden Ratsmitglieder und der Stadtvorstand stimmten dafür.

Von Michael Schmitz

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